Marketenderei

Einem spätmittelalterlichen Heerzug schlossen sich mitunter doppelt so viele „zivile“ Menschen wie Soldaten an. Diese verdienten Ihren Unterhalt beispielsweise als Händler oder Handwerker. Frauen fiel dabei auch eine sehr bedeutende Rolle zu: So waren sie u.a. verantwortlich für die Verpflegung sowie die medizinische Versorgung der Landsknechte. Auch als Prostituierte waren manche Frauen im Trosszug tätig.

Innerhalb der Gruppe „Albrecht Schedels Fähnlein“ nehmen die Frauen die Rolle der Marketenderin wahr. An offenem Feuer werden nach überlieferten Rezepten die Speisen zubereitet. Dazu wird sehr darauf geachtet, dass nur solche Nahrungsmittel verwendet werden, die es in der Zeit um 1504 in Süddeutschland gegeben hat. So wird beispielsweise der neuzeitliche Reis mit Hirse ersetzt, auf Kartoffeln wird gänzlich verzichtet.

Auch haben sich die Marketenderinnen auf das Nähen und Ausbessern von Kleidungsstücken und Ausrüstungsgegenständen spezialisiert, sodass ständig jemand am Nähen oder Schneidern ist.